Zum Thema: Umweltschutz, Natur und Nachhaltigkeit • Hamburg, 04.07.2018

Natur und Nachhaltigkeit in Skandinavien erleben - Ein weltweites Vorbild für grünen Lifestyle

Lakeland: Finnische Seenplatte, Südost Finnland, Foto: Terhi Ylimäinen/mediabank.businessfinland.fi

Die skandinavische Lebensweise und die Natur begeistert viele, zu Recht: Glasklare Seen, tiefgrüne Wälder, idyllische Fjorde und Dünenlandschaften an der Küste sowie die großen Nationalparks wecken die Liebe zur Natur sowie eine tiefe Verbundenheit und auch eine emotionale Verpflichtung, diese zu schützen und zu erhalten, auf persönlicher, politischer und unternehmerischer Ebene. Omtanke gilt auch gegenüber Natur und Tier. Die Bewohner des hohen Nordens sind uns daher in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit in vielen Bereichen voraus.

Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind Begriffe, die auch bei uns eine große Bedeutung gewonnen haben. Nicht zuletzt deshalb, weil wir den kommenden Generationen eine Lebensgrundlage schaffen bzw. diese erhalten müssen. Und die skandinavischen Länder sind da eindeutige Vorreiter. So sind zum Beispiel in Schweden die Gewässer so sauber, dass die selbstgefangenen Fische bedenkenlos gegessen werden können. Wer will da nicht selber mal die Angel auswerfen? Vor allem vor in einer atemberaubend schönen Landschaft, der Weite und Ruhe?

Aber auch sonst hat Skandinavien und insbesondere Schweden ein grünes Image und belegt bei verschiedenen Rankings immer einen der Top-Plätze.

Auch in Sachen Abfallbeseitigung sind Skandinavier weit vorn: Das liegt zwar auch an den strengen Umweltregularien, aber ebenfalls am Umgang der Skandinavier selbst mit diesem Thema. Es werden Gläser eingeschmolzen, Kompost als Dünger genutzt und viele andere Abfallprodukte weiterverwendet. So landet in Schweden weniger als ein Prozent des gesamten Mülls auf der Deponie. Und der Müll, der verbrannt wird, wird wiederum zur Energiegewinnung genutzt. Die übriggebliebene Asche wiederum zum Straßenbau. Besser geht es wirklich nicht. Aber auch Dänemark ist in Sachen Energieversorgung vorbildlich: Mehr als 43 Prozent wird aus erneuerbaren Quellen gezogen, der Rest aus Kohle und Gas.

Norwegen wiederum bezieht mit rund 98 Prozent fast seine gesamte Energie aus Wasserkraftwerken. Dadurch haben die Norweger so viel überschüssige grüne Energie, dass die E-Mobilität besonders gefördert wird – und dem Verbraucher hohe steuerliche Anreize geboten werden. Mittlerweile fährt jeder zweite Norweger einen Neuwagen als Hybrid- oder Elektro-Modell. Bis 2025 will Norwegen abgasfrei sein. Ein hohes Ziel, was im hohen Norden zu schaffen ist. Von dieser Politik könnte sich so manch anderes Land eine Scheibe von abschneiden.

In Finnland hat Umweltschutz schon allein aufgrund seiner riesigen Wald- und Seenflächen von je her einen hohen Stellenwert. Denn Finnen definieren sich und ihre Identität stark über die Natur. Es gibt kaum einen Finnen, der nicht ein kleines Häuschen am See besitzt und die Zeit in der unberührten Natur zu schätzen weiß. Finnland hat die saubersten Gewässer Europas. Feinstaubalarm? Fehlanzeige. Und dass diese Seen mehr als sauber sind, beweist allein die Tatsache, dass in Finnland die seltenste Robbe der Welt lebt, die Saimaa-Ringelrobbe. Seit 2017 gibt es den 40sten Nationalpark in Finnland, und ein jeder ist eine Reise wert.

Man merkt schnell: Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind in allen skandinavischen Ländern tief in den Menschen und in der Politik verwurzelt. Bis 2020 will zum Beispiel die schwedische Regierung sogar komplett auf Erdöl verzichten und davon unabhängig sein. Doch woher kommt dieser Umwelteifer? Kaum ein Skandinavier dürfte keine Wurzeln auf dem Land haben und sich vielleicht mit Wehmut zumindest an den Urlaub bei den Großeltern auf dem Land erinnern. Omtanke, Liebe und Respekt zur Natur werden so zu sagen mit der Muttermilch aufgesogen und natürlich gibt man diese auch an Kinder und Enkelkinder weiter. Viele Skandinavier leben im Grünen und genießen die Zeit, die sie in unberührter Natur entspannen können. „Ut i naturen!“ – Dieser schwedische Ausdruck lässt sich mit den Worten „Raus in die Natur“ übersetzen. Und diese Natur zu erhalten, ist der Wunsch eines jeden Einzelnen.

Zum anderen ist es das in Norwegen, Schweden und Finnland traditionelle „Allemannsrett“ – Jedermannsrecht – das jedem einen freien Zugang zur Natur und deren Nutzung gestattet, aber gleichzeitig zur besonderen Pflege und Rücksichtnahme verpflichtet. Hier heißt das Credo: Nicht stören oder zerstören. Solche Traditionen und der Gemeinschaftsgedanke machen das Flair und die Besonderheit von Skandinavien aus. Vielleicht wird genau dieses Gedankengut rüberschwappen zu den europäischen Nachbarländern wie Deutschland, es würde sich sicherlich lohnen.   

Der nachhaltige Gedanke und das Bewusstsein für einen fairen Umgang ist übrigens auch in den Großstädten ein präsentes Thema und wird konsequent verfolgt: Ob umweltfreundliche Wohnkonzepte, umwelt-fokussierte Studiengänge, Urban-Farming, Car-Sharing oder weitflächige Grünflächen (Stockholm hat sogar einen 27 Quadratkilometer großen städtischen Nationalpark), die Skandinavier verstehen es, aus vielen kleinen Dingen ein großes Ganzes zu machen, das vor allem aufgrund des Gemeinschaftsgedankens funktionieren kann.

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