Zum Thema: Essen & Trinken in Skandinavien • Hamburg, 26.09.2018

Skandinavische Küchenkünste: Hausmannskost trifft auf Nordic Cuisine

Foto: Andreas Hylthén/Scandic Hotels Deutschland GmbH

Hot Dog, Köttbullar oder Smørrebrød – das sind die skandinavischen Speisen, die uns Deutschen wohl am geläufigsten sind. Köstlich, und doch längst nicht alles, was die skandinavische Küche zu bieten hat. Was in Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland auf den Teller kommt, erfreut sich auch bei uns zunehmender Beliebtheit. Es sind die typisch nordische Einfachheit und Nüchternheit, gepaart mit der Lust am Experimentieren, die der nordeuropäischen Küche zu ihrem Aufschwung verholfen hat. Während auf dem Land die traditionelle Husmanskost beliebt ist, zeichnet sich die Großstadt-Kulinarik durch eine wegweisende Sterneküche aus. Doch eines hat die skandinavische Küche überall gemein: In jedem Gericht steckt ein Stück Natur. Denn die Schätze der heimischen Wälder und Gewässer sind das Herz der skandinavischen Küche. Ob Fisch, Meeresfrüchte, Kartoffeln, Beeren, saisonales Gemüse oder Rentier- und Elchfleisch – hohe Qualität und die schonende Nutzung von Ressourcen prägen die skandinavische Esskultur.

Dänemark: ein Genussvolk
Die wohl größten Genießer im skandinavischen Konglomerat sind die Dänen. Nicht umsonst werden sie auch „die Italiener des Nordens“ genannt. Die Hauptmahlzeit ist das Abendessen. Natürlich in typisch hyggeliger Atmosphäre. Eines der Lieblingsgerichte der Dänen ist der Schweinebraten – im Ofen gegart und serviert mit brauner Soße und Kartoffeln. Mit jährlich durchschnittlich 30 Kilogramm pro Däne, verspeist das Land mehr Schweinefleisch als alle anderen europäischen Länder. Damit die deftige Mahlzeit nicht zu schwer im Magen liegt, schwören die Dänen auf den landeseigenen Schnaps: den Gammeldansk. Doch unsere geographischen Nachbarn können auch Gourmet. In Kopenhagen hat sich in den letzten Jahren eine wahre Szene der Haute Cusine entwickelt. Puristisch und modern interpretiert, sprießen immer mehr junge, spannende Konzepte aus dem Boden. Neben der wohl bekanntesten Adresse, dem „Noma“, sollten Feinschmecker bei einem Kopenhagen-Besuch unbedingt auch das mit zwei Michelin Sternen ausgezeichnete „Geranium“ von Rasmus Kofoed („Bester Koch der Welt 2011“) und das „Kadeau“ auf ihre To Do-Liste setzen. Hier können unter anderem Schweinebauch auf die exquisite Art – mit Rote Beete –, dänischer Tintenfisch und Schlehdorn mit Joghurt in kreativen Interpretationen genossen werden. 

Schwedische Kulinarik: Süße Sünden und Sterne-Ambitionen
Die Schweden sind echte Naschkatzen. Bei der „Fika“, dem traditionellen gemütlichen Kaffeetrinken, dürfen die typisch schwedischen „Kanelbullar“ (Zimtschnecken) und andere süße Sünden wie „Ostkaka“ (schwedischer Käsekuchen) nicht fehlen. Weil in Schweden so gerne genascht wird, haben viele Familien einen „Godistag“ eingeführt. Meist am Samstag freuen die Kinder sich über ihre „Wochenration“ Süßigkeiten, die entweder gleich vernascht oder sorgsam über die Wochentage verteilt wird. Als herzhaftes Pendant lieben die Schweden ehrliche Hausmannskost. Ein ganz besonderes Gericht, das sinnbildlich für die „Husmanskost“ steht, trägt den Namen „Jansson’s Frestelse“ (Janssons Versuchung). Zu den Zutaten gehören neben der gelben Wurzelknolle jede Menge Zwiebeln und marinierte Sardellen – als Auflauf gebacken in Sahne und Milch. Dieser schwedische Klassiker gehört gerade zur Weihnachtszeit auf jedes sorgfältig gedeckte Julbord (Weihnachtbuffet). Apropos Weihnachten: Ein typisch schwedisches Getränk zur Weihnachtszeit ist der „Glögg“, die schwedische Antwort auf den Glühwein. Tipp: Sowohl hausgemachten Glögg als auch ein reich gedecktes Julbord können Sie übrigens in der Vorweihnachtszeit im Restaurant H20 im Scandic Hamburg Emporio genießen. 

Ähnlich wie in Kopenhagen glänzt auch Stockholm mit einer wachsenden Food-Szene. Eines der besten Restaurants – weltweit ist es auf Platz 12 – ist das mit zwei Michelin Sternen ausgezeichnete Restaurant Frantzén von Björn Frantzén. Viele der saisonal und regional inspirierten Gerichte enthalten Zutaten aus dem Restaurant eigenen Garten.

Foto: Susanna Blåvarg/Scandic Hotels Deutschland GmbH

Geschmack & Tradition in Norwegen
Erst seit kurzem ist die Gastronomie-Szene Norwegens auf dem Vormarsch. Aufgrund der hohen Preise für regionale Produkte, wurde sie lange stiefmütterlich behandelt. Doch die Norweger und auch die vielen Touristen denken mittlerweile um und sind bereit für gute Qualität höhere Preise zu zahlen. Und eines ist sicher: Es lohnt sich. „Traditional Cuisine“ könnte man die neue feine Küche Norwegens – oder im Speziellen Oslos – nennen. Traditionelle Rezepte werden in den vielen hippen und ausgefallenen Restaurants kreativ umgesetzt. So zum Beispiel im Restaurant „Maaemo“ (Altnordisch für „Mutter Erde“), das lediglich acht Tische hat. In dem ersten und einzigen Drei-Sterne-Restaurant Norwegens erleben Gäste den vollen Geschmack Norwegens – vereint in den Schätzen der Natur und norwegischer Tradition. Als weltweit zweitgrößter Exporteur von Fisch und Meeresfrüchten und mit einer Küstenlänge von 24.000 Kilometern lieben die Norweger natürlich besonders Fischgerichte auf dem heimischen Tisch. Klippfisk ist eine der beliebtesten Speisen: Stockfisch, gekocht und mit Salzkartoffeln, Karotten, zerlassener Butter. Einfach, natürlich und echt lecker!

Skandinavisches Fischgericht, Foto: Scandic Hotels Germany GmbH

Foto: Martin Dyrlov Madsen/Scandic Hotels Deutschland GmbH

Finnland, das Land der Kaffeetrinker
Eine gute Tasse „kahvi“ (Kaffee) – die reicht den Finnen nicht. Der braune Wachmacher gilt in Finnland als Nationalgetränk. Kein Wunder dass das Land mit jährlich zwölf Kilogramm den höchsten Kaffeeverbrauch pro Kopf hat. Die finnische Küche ist noch heute oft beeinflusst von der Nähe zu den östlichen Nachbarn des Landes. Ein Gericht, das diese nord-östliche Verbindung wiederspiegelt und heute immer noch zu den beliebtesten und traditionsreichsten Speisen Finnlands gehört ist die karelische Pirogge. „Karjalanpiirakat“ sind meist ovale, aus hauchdünnem, mit Reis gefülltem, Teig gebackene Spezialitäten, die gerne warm mit Eibutter (Munavoi) gegessen werden. Aber auch Lachs ist eine passende Beilage. In den Gastronomien Helsinkis geht es innovativ zu, eben typisch finnisch. Wer einmal in der finnischen Hauptstadt zu Besuch ist, sollte unbedingt das Restaurant Olo aufsuchen. Hier kommen nicht nur heimische Speisen, sondern wahre Kunstwerke auf den Tisch. Das Gericht wird sozusagen auf den Teller „gemalt“. Unbedingt probieren: das Rentierfilet im Pfeffermantel mit Rosmarinjus.

Die Skandinavier legen viel Wert auf regionale Produkte und kreative Umsetzung, Foto: Scandic Hotels Germany GmbH

Foto: Andreas Hylthén/Scandic Hotels Deutschland GmbH

 

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