Zum Thema: Skandinavischer Lebensstil • Hamburg, 21.08.2018

Vorbilder des Glücks: So lebt Skandinavien

Rotes Schwedenhaus in Finnerödja, Schweden, Foto: Doris Beling/imagebank.sweden.se

Laut „World Happiness Report“ gelten die Skandinavier als die glücklichsten Menschen der Welt. Mit Finnland an der Spitze, Norwegen und Dänemark auf Platz zwei und drei und Schweden – immerhin auch unter den Top 10 – auf Platz neun kann Skandinavien tatsächlich von sich behaupten, im Glückstaumel zu sein. Ob das an der schönen Natur und der frischen Luft, der sozialen Gleichheit oder der fröhlichen Grundnatur der Skandinavier liegt? Eines ist sicher: Die Skandinavier wollen glücklich sein und tun etwas dafür. Mit „Hygge“, „Lagom“ und Co. schaffen sie sich eigene Wohlfühlwelten, um das Leben in seiner schönsten Art zu genießen. ­

Der wohl bekannteste Lifestyle-Trend, der es sogar in den deutschen Duden geschafft hat, ist das dänische „Hygge“. Vielerorts mit „Gemütlichkeit“ übersetzt, bedeutet es doch viel mehr. Seinen Ursprung hat „Hygge“ genau genommen in der norwegischen Sprache. Dort bedeutet das Wort soviel wie „das Wohlbefinden“. Ende des 18. Jahrhunderts wanderte der Begriff über zu den Dänen, die ihn heute leben und lieben. „Hygge“ lässt sich auf alles Alltägliche übertragen. Ob Zeit mit Freunden und Familie, ein Abend bei Kerzenschein, Essen und Trinken in geselliger Runde oder tiefgründige Gespräche über die kleinen und großen Freuden – „Hygge“ ist Wärme, Herzlichkeit und das schöne Leben. Wer jetzt glaubt, das „Hygge“ ein Phänomen der kalten Jahreszeiten ist, der sei eines Besseren belehrt. Das „Hygge“-Gefühl gibt es das ganze Jahr über. Als Teil der dänischen Kultur ist das hyggelige Lebensgefühl überall zu finden: in der Einrichtung vieler Cafés und Restaurants oder in Form von leckeren Köstlichkeiten aus den dänischen Bäckereien. Auch das Picknick im Park oder Grillen mit Freunden ist „Hygge“, ebenso Straßenfeste, Konzerte oder gemeinsame sportliche Aktivitäten. „Hygge“ ist alles, alles ist „Hygge“.

Norwegen hat sich zwar vom heute dänischen Lifestyle-Trend verabschiedet, doch auch hier gibt es eine eigene Lebensform. „Kos“ (gesprochen: Kus) hat eine Paralelle zu „Hygge“. Auch hier geht es um das Beisammensein. Allerdings in einer anderen, ruhigeren Form. Es ist ausgeglichen, ja fast meditativ. Das Prinzip der Achtsamkeit, das auch hierzulande immer mehr im Kommen ist, steht im Vordergrund des Lebensstils der Norweger. Ein zentrales Thema des „Kos“-Gefühls ist die eigene Hütte, am Berg oder am Wasser. Hier finden die Norweger ihre Erholung und ihr Glück. Ob am Kamin, beim Skilaufen oder Wandern oder einer Tasse Kaffee in trauter Runde am großen Holztisch. Vor allem die extremen Wechsel der Jahreszeiten erfordern von den Norwegern einiges an Gelassenheit. „Kos“ bietet genau das und steht außerdem für Freundlichkeit, Fürsorge und Lachen. Auf dem Tourismus-Portal www.visitnorway.de ist diese Definition von „Kos“ zu finden: „„Kos" ist ein typisch norwegischer Luxus der Einfachheit, bei dem sich kleine Freuden großartig anfühlen.“ Es sind die kleinen Dinge des Lebens, die für den Norweger das Besondere ausmachen.

Auch der schwedische Lebensstil, der unter dem Begriff „Lagom“ zusammengefasst wird, besinnt sich auf das Wesentliche. „Lagom“ bedeutet in etwa „nicht zu viel und nicht zu wenig“. Es geht also um die goldene Mitte, einen ausgewogenen Lebensstil ab vom Exzess und Überfluss. Nachhaltigkeit, gesunde Ernährung und eine ausgewogene Work-Life-Balance  sind wichtige Faktoren im Leben der Schweden. Das Bewusstsein für Ressourcen und das Prinzip „Qualität statt Quantität“ sorgt für Ausgeglichenheit und spiegelt den typischen Minimalismus wider, der oftmals im schwedischen Möbel- und Mode-Design zu finden ist. Kein Wunder, dass wir so gern bei den Schweden einkaufen.

Dass die Finnen den ersten Platz im Glücklichkeits-Ranking belegen, mag zunächst überraschen, ist das Land doch bekannt für seine langen, dunklen Winter und die oft von Einsamkeit geprägten, weiten Landschaften. Doch die Finnen sind bestens gewappnet: „Sisu“ heißt das Zauberwort und steht für Ausdauer, Beharrlichkeit, Kraft und das Verlassen der Komfortzone. Ob mentale oder körperliche Grenzen – Finnen überwinden sie. Dank „Sisu“. Das Baden in einem Eisloch im tiefsten Winter ist dafür ein gutes Beispiel. Auch der wohl älteste und bekannteste Kult der Finnen – das Saunieren – gehört nicht nur unumgänglich zum finnischen Lebensstil, sondern ist ein Teil von „Sisu“. Ausdauer und vor allem Abhärtung durch die anschließenden kühlenden Bäder im See oder Schnee werden durch regelmäßige Saunagänge gefördert.  

 

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